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Herrieden: +++ Mit dem „Mitarbeiter des Monats“ wird ´s dieses Mal wohl nix … +++

Schlechte Karten für einen 32-jährigen Polen. Mit der Wahl zum „Mitarbeiter des Monats“ in seinem Betrieb wird es im April wohl nix.

Er sollte für sein Unternehmen 2.700 Kilogramm Champignons von Rostarzewo in Polen nach Ellrich in Thüringen transportieren. Irgendwo auf diesem Weg (wo genau ließ sich leider nicht klären) hat er dann wohl eine falsche Ausfahrt erwischt. Denn statt am Südrand des Harzes landete er im nördlichen Bayern, wo ihn eine Streifenwagenbesatzung der Verkehrspolizei Ansbach an der Anschlussstelle „Herrieden“ mit seinem Klein-Lkw stoppte. Seine Zerstreutheit hatte demnach bis zu diesem Zeitpunkt schon rund sechshundert Kilometer Umweg bedeutet.

Die Fahrt auf bayerischen Autobahnen bereitete ihm aber scheinbar Vergnügen, denn seinen Fehler hatte er bislang noch nicht bemerkt. Erst als ihn die Ordnungshüter anhand des Lieferscheins und einer Karte auf einem Smartphone auf die Diskrepanz aufmerksam machten, kam er zur Einsicht, dass er sich auf dem falschen Weg befindet.

Doch mit der Irrfahrt des verkappten Odysseus nicht genug. Mit der Ladung Pilze bis unters Fahrzeugdach hatte er 1.800 Kilogramm zu viel Ladung an Bord. Anstelle der maximal zulässigen dreieinhalb Tonnen brachet der Lkw 5.320 Kilogramm und damit um mehr als fünfzig Prozent zu viel auf die Waage im Polizeiareal an der Schlesierstraße. Des Weiteren war im Fahrzeug kein Kontrollgerät eingebaut und der Fahrer führte auch keine handschriftlichen Aufzeichnungen über seine Lenk- und Ruhezeiten, was wiederum einen Verstoß gegen das Fahrpersonalgesetz darstellt. Deshalb musste er für das eingeleitete Bußgeldverfahren einen mittleren dreistelligen Geldbetrag als Sicherheit leisten. So kostete ihm sein ungewollter Umweg, neben dem Mehr an Spritkosten, noch einiges zusätzlich an Geld.

Und auch seiner Spedition wird in den nächsten Tagen noch ein Bußgeldbescheid wegen dem Verstoß gegen die Sozialvorschriften ins Haus flattern … ein Ehrenplatz ist dem 32-jährigen dort in diesem Monat wohl nicht mehr sicher … insgesamt bleibt das Fazit: „Teure Pilze!“

Quelle: Verkehrspolizeiinspektion Ansbach